Balzan-Preis 2017 für Aleida Assmann und Jan Assmann
12. September 2017
Die „Internationale Stiftung Balzan Preis“ ehrt die Anglistin und den Ägyptologen für ihre interdisziplinären Forschungen zu Geschichte und Gesellschaft, insbesondere für die Erarbeitung der Theorie des kollektiven Gedächtnisses als Voraussetzung für die Identitätsstiftung in Gemeinschaften. Den Preis erhält das Ehepaar auch „für den reichen jahrzehntelangen Austausch über sehr unterschiedliche historische Realitäten und Modelle, die sich in völlig außergewöhnlicher Weise als komplementär erwiesen“, heißt es in der Begründung der Vergabe.
Prof. Dr. Dr. h.c. Aleida Assmann lehrte von 1993 bis 2014 Anglistik und Allgemeine Literaturwissenschaft an der Universität Konstanz. Sie war maßgeblich beteiligte Wissenschaftlerin und Vorstandsmitglied des Exzellenzclusters „Kulturelle Grundlagen von Integration“. Seit 2016 ist sie Permanent Fellow des Kulturwissenschaftlichen Kollegs Konstanz.
Prof. em. Dr. Dr. h.c. mult. Jan Assmann lehrte von 1976 bis 2003 Ägyptologie an der Universität Heidelberg. Seit 2005 ist er Honorarprofessor für Allgemeine Kulturwissenschaft und Religionstheorie an der Universität Konstanz. Er ist maßgeblich beteiligter Wissenschaftler des Exzellenzclusters „Kulturelle Grundlagen von Integration“.
Der Balzan-Preis wird jährlich in vier wechselnden Fachgebieten in den Geistes- und Naturwissenschaften vergeben und gehört weltweit zu den bedeutendsten wissenschaftlichen Auszeichnungen. Die Balzan-Stiftung mit Sitz in Mailand und Zürich vergibt vier Preise im Wert von je 750.000 Schweizer Franken, die zur Hälfte in die Finanzierung von weiteren Forschungsprojekten fließen müssen. Die Preisvergabe findet am 17. November 2017 in Bern statt.